Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat eine Warnung vor der Momentum Pro Capitals ausgesprochen. Das Unternehmen bietet über die Website momentumprocap.co angeblich Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen an – jedoch ohne die erforderliche Erlaubnis der BaFin. Nach den Erkenntnissen der Behörde wird Momentum Pro Capitals nicht reguliert und handelt somit illegal.

In Deutschland dürfen Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen nur mit einer Lizenz der BaFin angeboten werden. Unternehmen, die ohne diese Erlaubnis operieren, stellen ein erhebliches Risiko für Anleger dar. Die BaFin empfiehlt dringend, vor jeder Investition zu prüfen, ob ein Anbieter in der Unternehmensdatenbank der BaFin gelistet ist.

Ratschläge der BaFin und Sicherheitsmaßnahmen

Die BaFin, das Bundeskriminalamt (BKA) und die Landeskriminalämter warnen regelmäßig vor unseriösen Anbietern und Betrugsmaschen im Internet. Anleger sollten besonders vorsichtig sein, wenn ein Unternehmen:

  • Überdurchschnittlich hohe Renditen bei geringem Risiko verspricht.
  • Druck ausübt, um zu schnellen Investitionen zu verleiten.
  • Keine klare und überprüfbare Firmenadresse oder Kontaktinformationen angibt.

Weitere Informationen, wie Sie sich vor solchen Angeboten schützen können, bietet die BaFin in ihrem Podcast „Vorsicht, Betrug“.


Interview mit Finanzexperte Thomas Bremer: Was sollten Anleger jetzt tun?

Frage: Herr Bremer, die BaFin hat vor Momentum Pro Capitals gewarnt. Was bedeutet das für Anleger, die bereits investiert haben oder es in Erwägung ziehen?

Thomas Bremer: Die Warnung der BaFin ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier Vorsicht geboten ist. Wer bereits investiert hat, sollte sofort aktiv werden. Es ist wichtig, keine weiteren Zahlungen zu leisten und alle bisherigen Transaktionen sorgfältig zu dokumentieren. Dazu zählen Kontoauszüge, Überweisungsbelege und jegliche Kommunikation mit dem Unternehmen.

Frage: Welche rechtlichen Schritte sollten betroffene Anleger einleiten?

Thomas Bremer: Der erste Schritt sollte die Kontaktaufnahme mit einem erfahrenen Anwalt sein, idealerweise einem Spezialisten für Kapitalmarktrecht. Dieser kann prüfen, ob und wie Ansprüche geltend gemacht werden können. Zudem empfehle ich, bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft Strafanzeige zu erstatten. Gerade bei Verdacht auf Betrug ist es wichtig, die Ermittlungsbehörden einzuschalten.

Frage: Welche Möglichkeiten haben Anleger, ihr Geld zurückzubekommen?

Thomas Bremer: Das hängt stark vom Einzelfall ab. In manchen Fällen können Anwälte versuchen, das Geld über sogenannte Chargebacks zurückzuholen, wenn Zahlungen per Kreditkarte erfolgt sind. Bei Überweisungen ist es schwieriger, aber manchmal gelingt es, die Bank zur Rückabwicklung einer Überweisung zu bewegen – allerdings nur, wenn dies zeitnah geschieht. Ein Anwalt kann auch prüfen, ob eine Sammelklage gegen das Unternehmen oder seine Hintermänner möglich ist.

Frage: Was raten Sie Anlegern, um solchen Situationen künftig vorzubeugen?

Thomas Bremer: Gründliche Recherche ist das A und O. Anleger sollten sich niemals allein auf die Angaben der Anbieter verlassen. Überprüfen Sie, ob das Unternehmen eine BaFin-Lizenz besitzt, und suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten. Skepsis ist immer angebracht, wenn die versprochenen Renditen unrealistisch hoch erscheinen. Zudem rate ich dringend davon ab, persönliche Daten oder Kopien von Ausweisdokumenten leichtfertig an unbekannte Anbieter weiterzugeben.

Frage: Wie bewerten Sie die Rolle der BaFin in solchen Fällen?

Thomas Bremer: Die BaFin leistet hier wichtige Aufklärungsarbeit, aber sie kann nicht jede betrügerische Plattform frühzeitig stoppen. Umso wichtiger ist es, dass Verbraucher ihre Eigenverantwortung wahrnehmen und sich umfassend informieren. Letztlich geht es darum, sich selbst und sein Geld zu schützen.

Frage: Gibt es noch weitere Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Anleger?

Thomas Bremer: Ja, neben Anwälten können auch Verbraucherschutzorganisationen hilfreiche Anlaufstellen sein. Sie bieten oft Beratung und unterstützen bei rechtlichen Schritten. Anleger sollten sich auch nicht scheuen, Erfahrungen öffentlich zu teilen, um andere vor der gleichen Falle zu warnen.


Fazit: Aktiv werden und Vorsicht walten lassen

Die Warnung der BaFin zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, bei Online-Investitionen kritisch zu sein. Anleger sollten jeden Anbieter genau prüfen und im Zweifel rechtlichen Rat einholen. Wer bereits betroffen ist, sollte unverzüglich handeln und die beschriebenen Schritte zur Schadensbegrenzung einleiten.