Wenn Anleger von der Warnung der BaFin bezüglich der Finanzwerk AG betroffen sind, sollten sie schnell und überlegt handeln, um weiteren finanziellen Schaden zu vermeiden. Die BaFin hat festgestellt, dass die Finanzwerk AG mit Sitz in Potsdam und Paris über ihre Website finanzwerk.ag Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen ohne die erforderliche Erlaubnis anbietet. Insbesondere betreibt das Unternehmen eine Handelsplattform für Kryptowerte, ohne dafür eine Zulassung der BaFin zu besitzen. Zudem behauptet die Finanzwerk AG fälschlicherweise, von der BaFin reguliert zu sein.
Hier sind die Schritte, die betroffene Anleger unternehmen sollten:
1. Sofortige Einstellung weiterer Zahlungen
Falls Sie bereits Kunde der Finanzwerk AG sind oder in Erwägung ziehen, dort zu investieren, sollten Sie sofort alle weiteren Zahlungen einstellen. Unternehmen, die ohne BaFin-Erlaubnis operieren, bieten oft riskante und potenziell betrügerische Dienstleistungen an. Jede weitere Zahlung könnte Ihren finanziellen Verlust nur noch vergrößern.
2. Dokumentation aller Unterlagen und Kommunikation
Sammeln und sichern Sie alle Unterlagen und Kommunikation mit der Finanzwerk AG. Diese Dokumente können später hilfreich sein, falls Sie den Vorfall den Behörden melden oder rechtliche Schritte einleiten möchten. Wichtige Dokumente umfassen:
- Zahlungsbelege und Transaktionen
- Verträge oder Investitionsvereinbarungen
- E-Mail-Kommunikation und Chatverläufe
- Kontaktdaten von Ansprechpartnern
3. Kontaktieren Sie Ihre Bank
Falls Sie Gelder an die Finanzwerk AG überwiesen haben, sollten Sie umgehend Ihre Bank informieren. Einige Banken bieten die Möglichkeit, Überweisungen zurückzuholen, besonders bei jüngst getätigten Transaktionen. Informieren Sie Ihre Bank darüber, dass es sich um eine BaFin-Warnung handelt, und fragen Sie, ob es Möglichkeiten gibt, bereits überwiesene Beträge zurückzuholen.
4. Melden Sie den Vorfall der BaFin und der Polizei
Da die BaFin die Finanzwerk AG als nicht zugelassenes Unternehmen eingestuft hat, sollten Sie den Vorfall der BaFin und der Polizei melden. Dies kann dazu beitragen, weitere Ermittlungen anzustoßen und andere potenzielle Anleger zu warnen.
- BaFin-Meldung: Die BaFin bietet auf ihrer Website die Möglichkeit, Hinweise auf nicht genehmigte Finanzdienstleister einzureichen. Ihre Meldung kann der BaFin helfen, ihre Untersuchungen auszuweiten und gegebenenfalls rechtliche Schritte gegen das Unternehmen einzuleiten.
- Polizeianzeige: Eine Strafanzeige bei der örtlichen Polizei ist empfehlenswert. Bringen Sie alle gesammelten Unterlagen zur Polizei mit und geben Sie detaillierte Informationen zum Fall. Die Polizei kann möglicherweise auch internationale Ermittlungen unterstützen, insbesondere wenn das Unternehmen angeblich in Frankreich sitzt.
5. Rechtliche Beratung einholen
Falls Sie größere Summen investiert haben, kann es sinnvoll sein, sich von einem spezialisierten Anwalt für Kapitalmarktrecht beraten zu lassen. Ein Anwalt kann Ihnen helfen, Ihre rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und möglicherweise Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Auch die Verbraucherzentrale kann Ihnen Unterstützung bieten und eine erste Einschätzung der Situation geben.
6. Informieren Sie sich über Finanzbetrug und Präventionsmaßnahmen
Nutzen Sie die Informationen der BaFin, des Bundeskriminalamts und der Landeskriminalämter, um sich vor zukünftigen Betrugsmaschen zu schützen. Auf der Website der BaFin finden Sie zahlreiche Hinweise zu Betrugserkennung und Prävention, insbesondere in der Rubrik „Finanzbetrug erkennen“. Die BaFin bietet zudem den Verbraucherschutz-Podcast „Vorsicht, Betrug“ an, der Ihnen hilfreiche Tipps gibt, wie Sie unseriöse Angebote erkennen können.
Einige allgemeine Tipps zur Vermeidung von Finanzbetrug:
- Überprüfen Sie immer die BaFin-Zulassung: Seriöse Finanzdienstleister müssen eine BaFin-Lizenz besitzen. Sie können in der Unternehmensdatenbank der BaFin nachsehen, ob ein Anbieter zugelassen ist.
- Misstrauen bei unrealistisch hohen Renditen: Hohe Renditeversprechen sind oft ein Zeichen für Betrug. Seriöse Finanzanlagen bieten keine garantierten und extrem hohen Gewinne.
- Vorsicht bei undurchsichtigen Kontaktdaten: Seriöse Unternehmen haben klar definierte Kontaktmöglichkeiten und geben ihre Geschäftsadresse an. Fehlen diese Informationen oder weichen sie von offiziellen Angaben ab, ist Vorsicht geboten.
- Keine unaufgeforderten Kontaktaufnahmen akzeptieren: Unternehmen, die unerwartet anrufen oder per E-Mail Kontakt aufnehmen und zu schnellen Investitionen drängen, sind oft unseriös.
Zusammenfassung
Die BaFin-Warnung vor der Finanzwerk AG weist auf ein hohes Risiko hin, dass dieses Unternehmen unerlaubte Bank- und Finanzdienstleistungen anbietet. Betroffene Anleger sollten sofort alle Zahlungen einstellen, ihre Bank kontaktieren, die BaFin und Polizei informieren und rechtliche Beratung einholen. Langfristig ist es ratsam, bei Geldanlagen im Internet besonders vorsichtig zu sein und alle Anbieter gründlich zu prüfen.