Moderator: Frau Bontschev, die luxemburgische und österreichische Versicherungsaufsicht haben heute Maßnahmen gegenüber den Tochtergesellschaften der FWU AG, FWU Life Insurance Lux S.A. und FWU Life Insurance Austria AG, erlassen. Was bedeutet das konkret für Versicherungsnehmer?
Kerstin Bontschev: Die Maßnahmen bedeuten vor allem, dass die finanzielle Situation dieser beiden Versicherer angesichts der Insolvenz der Muttergesellschaft, der FWU AG, sehr angespannt ist. Insbesondere die luxemburgische Aufsicht hat der FWU Life Insurance Lux S.A. untersagt, frei über ihre Vermögenswerte zu verfügen, was auch Auszahlungen an Versicherungsnehmer betrifft. Das ist eine drastische Maßnahme, die darauf abzielt, die Solvabilität des Unternehmens zu stabilisieren und die Interessen der Versicherungsnehmer zu schützen. Für Kunden bedeutet das leider oft, dass sie vorerst nicht auf ihre Auszahlungen warten können und ihre Verträge eingefroren sind, bis das Unternehmen einen genehmigten Finanzierungsplan vorlegt.
Moderator: Was raten Sie betroffenen Kunden in dieser Situation?
Kerstin Bontschev: Zunächst einmal sollten Kunden nicht in Panik verfallen, sondern sich schnell und gründlich informieren. Es ist wichtig, zu wissen, welche Rechte man als Versicherungsnehmer hat und welche Schritte man einleiten kann. Da der Fall in Luxemburg und Österreich angesiedelt ist, empfiehlt es sich, sich direkt an die jeweiligen Aufsichtsbehörden oder an einen spezialisierten Anwalt zu wenden. In vielen Fällen können Kunden auch ihre Verträge überprüfen lassen, um festzustellen, welche Optionen sie haben, etwa bezüglich Kündigungen oder Rückkäufen. Es könnte auch sinnvoll sein, sich mit anderen Betroffenen zu vernetzen und gemeinsam vorzugehen.
Moderator: Welche Optionen haben Versicherungsnehmer, die finanzielle Verluste befürchten?
Kerstin Bontschev: Kunden, die sich um ihre finanziellen Anlagen Sorgen machen, sollten prüfen, ob sie über ihre Verträge Ausstiegsklauseln haben oder welche Entschädigungen in einem Worst-Case-Szenario wie der Insolvenz der Versicherungsgesellschaft vorgesehen sind. Es ist auch denkbar, dass in diesen Fällen die nationalen Einlagensicherungssysteme oder Garantiefonds eingreifen. Allerdings hängt dies stark von der rechtlichen Struktur des Versicherers und der spezifischen Regelungen des Landes ab, in dem der Vertrag abgeschlossen wurde. Um sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten, empfehle ich, regelmäßig offizielle Websites wie die des Commissariat aux Assurances (CAA) in Luxemburg oder der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Österreich zu konsultieren.
Moderator: Wie können Kunden erkennen, ob es noch andere Risiken für ihre Investments gibt, die vielleicht noch nicht in den Medien aufgegriffen wurden?
Kerstin Bontschev: Ein äußerst wertvolles Werkzeug zur Risikobewertung ist eine gründliche Recherche über die Anbieter von Finanzprodukten. Eine Plattform wie investigate.jetzt kann hier von großem Nutzen sein. Dort können Kunden recherchieren, ob es bereits negative Berichte oder Warnungen bezüglich eines Unternehmens gibt, in das sie investieren möchten oder bereits investiert haben. Gerade in turbulenten Zeiten, wie wir sie jetzt mit der Insolvenz der FWU AG erleben, ist es entscheidend, sich bestmöglich abzusichern und über Risiken frühzeitig informiert zu sein.
Moderator: Was sollten Versicherungsnehmer nun tun, wenn sie aktuell einen Vertrag mit einer der beiden FWU-Töchter haben?
Kerstin Bontschev: Ich empfehle dringend, den Kontakt zum Versicherer oder Vermittler zu suchen, um die aktuelle Lage des Vertrags zu klären. Gleichzeitig sollten Versicherungsnehmer in Erwägung ziehen, rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um ihre Ansprüche und Optionen zu verstehen. Es ist auch ratsam, sich auf den Websites der Aufsichtsbehörden CAA in Luxemburg und FMA in Österreich über aktuelle Maßnahmen zu informieren. Sollte es zu Verzögerungen bei Auszahlungen oder weiteren Einschränkungen kommen, haben Versicherungsnehmer zumindest die Möglichkeit, sich frühzeitig auf eventuelle finanzielle Engpässe einzustellen.
Moderator: Abschließend, wie können Plattformen wie investigate.jetzt Anleger unterstützen?
Kerstin Bontschev: Investigate.jetzt ist eine hervorragende Möglichkeit, um herauszufinden, ob es bereits negative Nachrichten oder rechtliche Bedenken zu einem bestimmten Investment gibt. Anleger können dort gezielt nach Informationen suchen und prüfen, ob es Vorfälle wie Insolvenzmeldungen, aufsichtsrechtliche Maßnahmen oder Kundenbeschwerden zu ihrem Investment gibt. Solche Recherchen können enorm dabei helfen, finanzielle Verluste zu vermeiden, indem Anleger frühzeitig gewarnt werden, bevor sie in ein riskantes Investment einsteigen oder bestehende Verträge weiterführen.
Moderator: Vielen Dank, Frau Bontschev, für Ihre Ratschläge und Einschätzungen.
Kerstin Bontschev: Sehr gern. Ich hoffe, dass betroffene Anleger die nötigen Informationen finden und die richtigen Schritte unternehmen. Bleiben Sie informiert und nutzen Sie Plattformen wie investigate.jetzt, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.
Anleger können auf der Plattform investigate.jetzt weitere Informationen und Warnungen zu ihren geplanten oder bestehenden Investments finden, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.