Interviewer: Frau Bontschev, die BaFin hat heute vor Angeboten auf der Website xpinvestment.com gewarnt. Können Sie uns erklären, was genau die BaFin beanstandet und warum diese Warnung so wichtig ist?
Kerstin Bontschev: Gerne. Die BaFin hat herausgefunden, dass die Website xpinvestment.com ohne die erforderliche Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen anbietet. Das bedeutet, dass der Betreiber dieser Seite keine offizielle Genehmigung hat, solche Dienstleistungen in Deutschland zu erbringen. Besonders auffällig ist, dass der Betreiber anonym bleibt – er gibt keinen klaren Namen oder eine Rechtsform an, was es für Anleger praktisch unmöglich macht, zu wissen, mit wem sie es zu tun haben. Es fehlt zudem ein Impressum, was ein weiterer deutlicher Hinweis auf die mangelnde Seriosität dieser Website ist. Die angegebene Geschäftsadresse in Großbritannien, sowohl in London als auch in Holyhead, hilft ebenfalls nicht weiter, da keine klaren Verbindungen zu einem legitimen Finanzdienstleister bestehen.
Interviewer: Warum ist es für Anleger so gefährlich, bei Anbietern wie XPinvestment zu investieren?
Kerstin Bontschev: Wenn ein Unternehmen ohne Erlaubnis der BaFin in Deutschland tätig ist, fehlt der Schutzrahmen, den die BaFin bietet. Anleger haben keine Sicherheit, dass ihre Gelder seriös verwaltet werden oder dass sie im Schadensfall Unterstützung bekommen. Oft handelt es sich bei solchen Websites um Betrugsmaschen, bei denen das investierte Geld nicht in die versprochenen Finanzprodukte fließt, sondern direkt in die Taschen der Betreiber. Außerdem sind die Chancen, das investierte Geld wiederzubekommen, wenn ein solcher Anbieter plötzlich verschwindet, extrem gering.
Interviewer: Was sollten betroffene Anleger tun, wenn sie bereits auf xpinvestment.com investiert haben oder mit dem Gedanken spielen, es zu tun?
Kerstin Bontschev: Anleger, die bereits investiert haben, sollten umgehend den Kontakt zum Betreiber abbrechen und versuchen, die Auszahlung ihres Geldes zu erwirken. Auch wenn die Chancen auf Erfolg oft gering sind, ist es ein notwendiger Schritt. Gleichzeitig empfehle ich, die eigene Bank zu informieren, um zu prüfen, ob Zahlungen rückgängig gemacht werden können oder ob andere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden können. Es ist ebenfalls wichtig, den Vorfall bei der BaFin zu melden, um andere potenzielle Opfer zu schützen. Anleger, die noch überlegen, zu investieren, sollten dies unbedingt unterlassen. Es gibt bereits genügend Anzeichen dafür, dass XPinvestment unseriös ist.
Interviewer: Wie können sich Anleger generell vor unseriösen Finanzdienstleistern wie XPinvestment schützen?
Kerstin Bontschev: Der wichtigste Schritt ist immer eine gründliche Überprüfung des Anbieters, bevor man Geld investiert. Anleger sollten auf der BaFin-Website nachsehen, ob das Unternehmen eine Erlaubnis hat, Finanzdienstleistungen anzubieten. Die Unternehmensdatenbank der BaFin ist dabei ein sehr nützliches Werkzeug. Fehlt eine solche Genehmigung, sollte man die Finger davon lassen. Außerdem sollten Anleger wachsam sein, wenn ein Anbieter keine klaren Informationen über seinen rechtlichen Status, die Geschäftsführung oder den Geschäftssitz angibt. Unvollständige oder fehlerhafte Angaben, wie im Fall von XPinvestment, sind oft erste Anzeichen für Betrug.
Interviewer: Sie haben auch die Plattform investigate.jetzt erwähnt. Wie können Anleger diese Seite nutzen?
Kerstin Bontschev: Investigate.jetzt ist eine hilfreiche Plattform, die es Anlegern ermöglicht, negative Nachrichten oder Warnungen zu einem potenziellen Investment zu recherchieren. Bevor man investiert, kann man dort gezielt nach einem Unternehmen oder einer Website suchen, um zu prüfen, ob es bereits Warnungen von Aufsichtsbehörden oder negative Presse gibt. Das bietet eine zusätzliche Sicherheitsschicht, um sich vor unseriösen Anbietern zu schützen. Solche Plattformen sind besonders wichtig, da Betrüger oft unter neuen Namen oder Websites auftauchen und durch gründliche Recherche erkannt werden können.
Interviewer: Vielen Dank, Frau Bontschev, für Ihre klaren und hilfreichen Antworten. Zum Abschluss: Was ist Ihr wichtigster Rat an Anleger, die unsicher sind, ob sie investieren sollen?
Kerstin Bontschev: Mein wichtigster Rat ist: Informieren Sie sich gründlich, bevor Sie investieren. Lassen Sie sich nicht von hohen Renditeversprechen oder scheinbar sicheren Angeboten blenden, insbesondere wenn der Anbieter keine klare Zulassung hat. Prüfen Sie immer über die BaFin-Datenbank, ob das Unternehmen legitim ist. Und nutzen Sie Plattformen wie investigate.jetzt, um zusätzliche Informationen und Warnhinweise zu finden. Es ist immer besser, vorsichtig zu sein, als später viel Geld zu verlieren.
Hinweis für Anleger: Bevor Sie in ein Investment einsteigen, recherchieren Sie mögliche Risiken und Warnungen auf investigate.jetzt. Schützen Sie sich vor unseriösen Angeboten durch gründliche Recherche!